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MPA's fordern angemessene Entlohnung für ihre Mehrarbeit

Die Anforderungen bei der täglichen Arbeit an MPAs werden immer mehr. Dabei entwickeln sich die Gehälter dafür nicht entsprechend. Deshalb wurde bei den Vertretern der SVA nachgefragt, wie von dort aus die aktuelle Gehalts – und Lohn-Situation bei den MPAs eingeschätzt wird.

Auch in der Schweiz. wie in anderen europäischen Ländern, wurden im vergangenen März durch die Klatsch-Aktionen der Bevölkerung auf den Balkonen die Beschäftigten in den Spitälern unterstützt und für ihre Mehrarbeit gedankt. Diese Beschäftigten bedankten sich ebenfalls freundlich und forderten jedoch gleichzeitig dafür auch eine finanzielle Anerkennung für die geleisteten unzähligen Überstunden zu erhalten.

Dabei sieht es jedoch bei den Gehältern und Löhnen für MPAs (Lohn MPA) im Verhältnis zu den Bezügen von Pflegerinnen und Pflegern in den Krankenhäusern noch düsterer aus.

In vielen Gebieten und Regionen in der Schweiz wird hier erst nach 8 bis 9 Dienstjahren ein monatlicher Bruttogehalt oder –lohn von 5000 Franken bezahlt. Im Kanton Tessin wird ein solcher Bruttogehalt oder –lohn sogar erst nach 10 Dienstjahren-abgerechnet.

Dieser Beruf ist sehr vielseitig und den Berufsangehörigen werden viele Dinge bei der täglichen Arbeit abverlangt und der Verdienst dafür ist zu wenig. So äußerte sich die MPA Evelyne Bühler. Dieser Aussage können viele Berufskolleginnen und –kollegen von Frau Bühler zustimmen.

Die offiziellen Gehalts- und Lohnempfehlungen sind relativ tief angesetzt

Regula Geiger (Präsidentin des SVA Sektion Zürich/Glarus) versteht den Unmut der MPAs. Sie merkt jedoch an, dass ein Problem die Richtlinien der kantonalen Ärzteverbände sind. Hier seien die offiziellen Gehalts- und Lohnempfehlungen relativ tief angesetzt, wird von ihr zu dieser Thematik vermerkt.

Weiterhin gibt sie an, dass sich der Großteil der Ärzteschaft sich daran orientiere. Ebenfalls sei aber auch ein weiterer Punkt, dass sich viele MPS-Mitarbeiterinnen und –mitarbeiter nicht trauen, ein höheres Gehalt oder einen höheren Lohn zu verlangen. Dabei handele es sich hier um ein typisches Frauenproblem, wird von ihr angemerkt.

Hier sei Mut erforderlich, um diese Thematik beim Arbeitgeber anzusprechen. Eine solche Vorgehensweise zahle sich oftmals aus. Auch vermerkt sie, dass bei vielen Praxisassistentinnen beim Gehalt und Lohn noch Luft nach oben vorhanden wäre.

Deshalb wird von ihr aus den MPAs geraten, deren Arbeitgeber in einem Qualifikationsgespräch darzulegen, welche Kompetenzen bei der jeweiligen Person vorhanden sind und welche Weiterbildungen besucht und ob bereits Lehrlinge betreut worden sind.

Lohnsteigerungen möglich

Peter Burkhalter, Zenralsekretär des SVA, merkt an, dass die Pandemie die Lage in Bezug auf den Gehalt und Lohn für MPAs tendenziell eher verbessert hat. Er führte aus, dass die MPAs in der Covic-19-bedingten Situation stark in ihren beruflichen Aufgaben gefordert worden sind.

Deshalb würden auch die Leistungen der MPAs am Arbeitsmarkt stark nachgefragt. Er merkte zusätzlich an, dass entsprechend ihrer Leistungen und aufgrund der erhöhten Nachfrage durch die Arbeitgeber und auf der anderen Seite aufgrund des Fachkräftemangels würden die MPAs bei ihren Lohnverhandlungen über sehr gute Chancen verfügen, hier regional eine substanzielle Lohnsteigerung zu erreichen.

Dieser Meinung ist auch Regular Geiger. Sie führte aus, dass aktuell die Chancen definitiver größer sind, hier eine Gehalts- und Lohnerhöhung zu erreichen. Auch würden viele freie Stellen vorhanden sein. Deshalb ist nach ihrer Aussage man als MPA bei den Lohnverhandlungen hier in der Lage, ein wenig zu pokern. Dabei würde jedoch die Initiative bei den Lohnverhandlungen immer bei den MPAs liegen und dafür sollten diese Personen kämpfen.